Produktionszeitraum: Mai bis September 1993 I Veröffentlicht im April 1994 auf Logic-Records/BMG I Format: 2LP & CD I Wiederveröffentlicht im November 1998 als CD auf time out of mind-records I Downloadveröffentlichung: Juni 2007 / time out of mind-records I Singleauskopplungen: Loops of Infinity im Januar 1994,  Fantasia im September 1994, Cosmic greets Florida (nur in den USA auf Logic US/BMG) Januar 1995.

1 Thinking About Myself 5:22

2 Treptow 6:23

3 Tao 2000 6:41

4 Another Day In Another City 3:41

5 Brooklyn 5:21

6 Au Dessous Des Nuages 9:52

7 Cosmic Greets Florida 5:55

8 Herbst In Berlin 5:03

9 Fantasia 8:02

10 Loops Of Infinity (Contemplative) 7:13

11 Movements In Love 8:50

 

12 Treptow (Original Layout – Homestudio May 1993) [* Previously Unreleased] 5:18

13 Pohadka (Unreleased Layout – Homestudio May 1993) [* Previously Unreleased] 5:39

14 Power, Corruption & Lies (Studiotrack, August 1993) [* Previously Unreleased] 7:20

 

[* = Download-Bonus, nicht auf CD]

 

 

 

The album „ Thinking about myself“ is written and produced by Cosmic Baby.
Co-produced by Jens Wojnar.
Engineered at Highlights Studio Berlin.
Mastered by Wolfgang Ragwitz at Artephon and composed all over the world.
Guitars by Jens Wojnar.
Vocals on „Loops of Infinity“ by Lisa.
Published by Cosmic Enterprises.
Art Direction: Eike König.

 

 

 

 

GEDANKEN:

 

Künstlerische Selbstdarstellung birgt immer den Verdacht sowohl der Selbstbeweihräucherung als auch der Wichtigtuerei. Das geht schon damit los, wenn man den Begriff „Konzeptalbum“ bemüht, den ich immer wieder für meine Arbeiten beanspruchte.

Hauptintention dafür war die Klarstellung, dass es mir zu jeder Zeit um mehr ging, als funktion-ierende Tracks oder Clubhits produzieren zu wollen. Ich wollte immer einen größeren Bogen spannen, so weit das innerhalb des (Techno-) Systems, mit dem ich mich identifizierte, möglich war.

 

Im Mai 1993 es entstanden die ersten Entwürfe für das zweite Hauptwerk. Der inhaltliche Schwerpunkt wanderte von der stellaren „alles ist möglich“- Freude zur verarbeitenden Reflexion der Erlebnisse. Es ging um Spaziergänge, und die Gefühle während dieser Spaziergänge, die in Berlin, am Meer und in vielen bereisten anderen Städten gemacht wurden. Es spiegeln sich: Menschen, Landschaften und gesellschaftliche Verhältnisse in eigenen Wünschen, Vorstellungen und Zweifeln.

 

Für die Studioarbeiten zwischen August und September 1993 machte ich wieder einen zweimonatigen Komplettumzug in Jens`Studio. Einige Stücke waren schon zu Hause vorbereitet (2/3/7/8/10). Die anderen entstanden in den Nächten allein oder im Beisein von Freund-innen, während am Tage Jens und ich zusammen an der Tontechnik feilten. Sehe ich die Studioarbeit an  „Stellar“ in der Erinnerung als leichtfüssiges Spiel  in der Sonne, so war „Thinking“ eher ein schwereres, dunkleres Abenteuer. Gemeinsam beiden: die direkte, fast mühelose Umsetzung von Inspiration in Produktion, die dann im Mastering in der engen Zusammenarbeit mit Wolfgang Ragwitz zu einem aus einzelnen Teilen bestehendem Gesamtwerk wird.

 

Ein „Technoalbum“  elektrifiziert-impressionistisch im Satie-Stil zu beginnen, war eine klare inhaltliche Ansage, die über die Achse „Brooklyn“ und „Herbst in Berlin“ bis zu dem Schlussstück „Movements in Love“ durchgeführt wurde.

 

In meinen Augen der vielleicht bisher gelungenste Stückezyklus innerhalb eines CB-Albums überhaupt: die Schlussstrecke von „Herbst in Berlin“ zu „Fantasia“ zu „Loops of Infinity“ zu „Movements in Love“.

 

Treptow: Mai 1993: es entstehen die ersten Entwürfe für das zweite Hauptwerk. Der inhaltliche Schwerpunkt wandert von der stellaren “alles ist möglich”- Freude zur verarbeitenden Reflexion der Erlebnisse. Es geht um Spaziergänge, und die Gefühle während dieser Spaziergänge, die in Berlin, am Meer und in vielen bereisten anderen Städten gemacht wurden. “Treptow” betrachtet die DDR als Synonym einer verschwindenden Welt. Je stärker sie eliminiert und durch die siegreiche Andere radikal ausgetauscht wird, desto klarer offenbart sich, dass gesellschaftliche Alternativen jenseits des Kapitalismus damit auch gleich mit verschwinden.

 

Loops of Infinity: Juni 1993: eines Abends hatte ich ein angenehmes Telefonat mit einer Freundin, das ich von einer Minute auf die andere mit den Worten beendete: “ich muss jetzt Schluss machen, ich habe gerade die konkrete Idee für mein nächstes grosses Stück.” Von Beginn an erschloss sich die Komposition als ein Seiltanz zwischen Über-Romantik, Über-Geschwindigkeit, Über-Klavier und Über-Arpeggios. Mit Augenzwinkern an meine musikalischen Lieblinge aus dem 19. Jahrhundert, ein Spiel mit dem Begriff “Virtuose”, Gedanken zum Buch “Gödel, Escher, Bach” und die Zunge für die heftig einsetzende Polemik der Techno-Fundamentalisten zu meinem eigenen Weg.

 

 

Die ausgewählten Bonustracks sollen die kompositorische Arbeitsweise auf „Thinking“ etwas näher beleuchten.

a) Das Original-Layout von „Treptow“ entstand im April 1993 und stellt die Ausgangsbasis, die thematisch-atmosphärische Grundidee des gesamten Albums dar. Folglich gehört es neben dem Titelstück, „Loops of Infinity“, „Herbst in Berlin“ und „Movements in Love“  zu den Stücken, die schon sehr klar vor dem Gang ins Studio ausgearbeitet waren. Hier musste nur noch an Klang und Mischung gearbeitet werden, um aus der Rohversion die Endversion zu machen.

b) Eine Menge Entwürfe, die zwischen April und Juli entstanden, wurden im Studio nicht weiter verfolgt. Beim Layout „Märchen“ ist unschwer zu erkennen, dass mir im A- Teil eine „Spacetrack“-Charakteristik vorschwebte, die ich im B-Teil mit einer neuen Art von Sequenzing in Verbindung bringen wollte, was in diesem Stück nachweislich nicht überzeugend gelang („Dudelei…“). Doch liefert dieser B-Teil den direkten inspirativen Bezug zu der musikalischen Grundidee von „Fantasia“, das ich einige Wochen später im Studio komponierte und produzierte.

c) „Power, Corruption and Lies“ entstand komplett im Studio, erschien mir letztendlich aber als „gut produziert-austauschbares Irgendwas“, so dass es aus guten Gründen nicht auf das Album kam. Irgendwie klingt es verblüffend nach Robert Miles und anderen britischen & deutschen Konsorten, die es zu dieser Zeit noch nicht gab, aber in den nächsten Jahren mit perplex identischem Sound Millionen von Platten verkaufen sollten …

 

 

KRITIKEN:

 

Cosmic Baby: “Thinking About Myself”

… it sets Cosmic Baby up as the new wunderkid of melodic German electro-pop.

Sarah Champion in: Melody Maker, 16.April 94

 

Cosmic Baby combines vivid, shimmering piano tones with a trance-house kick. Cyber classicism or cosmic muzak? Who cares: enjoy the beauty.

I-D, No. 127, April 94

 

… a masterful listening piece that does in fact get you thinking. This album really does tug at your emotions and makes a play at controlling your moods, as you realise there are things equally as powerful as the mind.

Joanne Wain in: JOCKEYSLUT, Mai/Juni 94

 

… a magical and mystical compilation of downtempo ambient movements and uptempo galloping trance tunes all gently linked together.

Dimitri in: 24 seven, April 94

 

… with intuitive, extraordinary charm and affecting melancholy. In many ways, Cosmic is trying to tease the soul out of the machine.

Andy Shih in: UndergroundNews No. 21 / 94

 

Wenn sich jemand Impressionen des Anti-Romantikers Eric Satie aneignen darf, dann ist es das Berliner Multitalent Cosmic Baby. … Mit “Thinking About Myself” löst er starre Grenzen zwischen “klassischer” und “elektronischer” Musik.

Arezu Weitholz,MAX, April 94

 

… delves perhaps a bit too far into the pop realm
and falls somewhat short of what Cosmic’s fans would
expect.

NET MAGAZINE No. 18, July / Aug. 94

 

A classically-trained musician who has both had a “cyberspace opera” broadcast on national radio and performed at the infamous Love Parade, Cosmic Baby has forged an album of the purest, home-listenable electronica – hardly dance hit-heavy, but utterly brilliant.

SKY Magazine, Mai 94

 

This is likely to piss off your techno purists… While it’d be sad for this emotional, vulnerable, honest music to be commoditised, in an ideal world ‘Thinking About Myself’ should be heard by millions now, not just in 20 years’ time. In days like these, we need music this good.

Andrew Perry in SELECT Nr. 47, Mai 94

 

While many of his other releases rely chiefly on the sounds of new technology, this places the focus on the piano, with looped synthesizer progressions falling subordinate to the organic melodies. Almost a Cosmic Baby Unplugged, if you will. It plays like a living diary, evoking people, places and personal history.

Tamara Palmer in URB Magazine, July 94

 

Cosmic Baby: “Loops of Infinity”

Cosmic Baby is more than just another rebel with a computer. Delve into either the “Expressionistic” or “Impressionistic” versions of the track, and you will discover a well-studied musician who is apparently not content to simply follow the fold. Rather, this is miles ahead of the electronic music you are used to.

Larry Flick in: Billboard, 29. Januar 94

 

Cos is about to resurface on Logic – stardom is inevitable.

Kris Needs in: Echoes, Januar 94

 

Slide into those serene strings as ethereal electronics envelope you soul. Mighty majestic movements of magical music mesmerize your mind until that classikal plinky-plonky cosmic baby piano pierces into action. … Superb stuff!

Choci in: Mixmag Update, Januar 94

 

… ein sehr ruhiges, stark kommerziell angehauchtes Stück … Auf jeden Fall läßt es anklingen, daß er zur Zeit einen neuen Weg sucht.

TEN Dance, Dez., Jan. 93/94

 

Cosmic Baby: “Fantasia”

In a mellow, contemplative mood, sitting at home all by yourself, it’s guaranteed to move you.

Dark Angel, Mai 94

 

 

Moody and deep, with a distinctive little piano loop. A great track.

Laurent Garnier in: DJ 29.Sept. 1994

 

 

Another awesome, elegaic work from Germany’s master of classical techno. … Another masterpiece…

Brad Beatnik in: music week, 1. Oktober 94

 

There is a simple beauty and uplifting power to his music that is impossible to resist, and which has made his LP a regular fixture on my stereo for months. … Class.

Nick Gordon Brown in: Mixmag Update, Oktober 94

 

More electronic genius for your head to feed upon. … Do yourself a great big favor and find this single.

Haus of Chris in: URB, Mai 95