Liebe Freundinnen & Freunde,
Manchmal halte ich inne und erinnere mich:
dann rauscht in inneren Bildern
mein Leben durch mich durch,
wie der Wind durch einen Wald.
Die ruhige Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr ist wie keine andere dafür prädestiniert, auf die Stop -Taste zu drücken, loszulassen und mit den Gedanken spazieren zu gehen.
In diesem Jahr habe ich viel dafür getan, die Veröffentlichung meines neuen Albums voranzutreiben und trotzdem einen einigermaßen ausgeglichenen Lebensrhythmus zu halten.
Das war gar nicht so leicht, denn bei allen Abwägungen, die ich Mitte des Jahres nach den vollendeten Studioaufnahmen durchgespielt habe, entschied ich mich am Ende eindeutig dafür, die Dinge komplett in Eigenregie realisieren zu wollen.
Ich kann nicht große Töne spucken wie:
“Reichweite und Unabhängigkeit stehen immer in einem reziproken Verhältnis zueinander. Eine geringere Reichweite nehme ich für eine größere Unabhängigkeit jederzeit in Kauf. Lieber eine sogenannte Option zu wenig, als eine Abhängigkeit und Fremdbestimmung zu viel – Inhalt und Form, also das WAS, das WIE und das WARUM müssen übereinstimmen.”
… und mich dann vor den daraus resultierenden Konsequenzen – nämlich mehr und teilweise auch mehr mir nicht so angenehme Arbeit –, wegzuducken und einzuknicken.
Also war ich in diesem Jahr viel Produzent, finanzieller Controller, Verlagsleiter, Booker, Öffentlichkeitsarbeiter, Gesprächspartner, Gestaltungskoordinator, Plattenboss, kurz gesagt mein eigener Manager und Vermittler.Und so wird es noch in den ersten Monaten des neuen Jahres weitergehen…
Trotz alledem machte ich künstlerisch wichtige neue Erfahrungen und Lernprozesse.
photo by Tino Pohlmann
Da war erstmal die Zeit im Aufnahmestudio. Ich musste lernen auf einer gelassenen Ebene mit den eigenen Erwartungen und den hörbaren Resultaten umzugehen:
Im Studio hört man alles – die genialen kleinen Details und Momente, wie auch die vielen kleinen und kleinsten Unwuchten und Unfeinheiten. Das in eine stimmige Einheit zu bekommen ist eine Herausforderung.
Herauszuheben ist auch der Klavierkonzertabend beim diesjährigen More Ohr Less – Festival, den ich zusammen mit Vìkingur Ólafson und Hans Joachim Rödelius bestritt.
Angesichts von Vìkingur`s pianistischer und interpretatorischer Hi-End-Klasse war ich nah an der seelisch-emotionalen Kernschmelze: zusammengesetzt aus der Begeisterung, ihm an diesem Abend zuhören zu können und der bodenlosen Panik, gleich danach das Podium zu betreten und zu spielen…
Souveränität und Emotionalität auf stimmige Weise in eine persönliche Einheit zu bringen, erlebte ich vorbildlich sowohl bei Vìkingur als auch bei Hans Joachim.
Photo by Tino Pohlmann
Ein großartiger Ausklang des (Konzert-) Jahres war der 16. November im silent green, für mich neben dem funkhaus der schönste und beste Auftrittsort für moderne Klassische Musik in Berlin: im Rahmen von Arnold Kasar`s phantastischen Klavierkonzert durfte ich als sein „special guest“ den Abend einleiten.
Der Kreis schließt sich mit einer Vorankündigung:
Am 13. Juni 2020 werde ich mein großes Berliner Konzert
im Rahmen der geplanten Tour ebenfalls im silent green geben.
Und diesmal wird mein Freund und hochgeschätzer Kollege
Arnold Kasar der „special guest“ sein.
Womit wir schon bei den Ausblicken für das neue Jahr angelangt sind:
Es wird ein Album geben.
Das Album wird den Titel „No Ordinary Moments“ haben.
Die Gestaltung eines Kunstbuchs zum Album ist in Arbeit.
Album & Buch sollen im April 2020 veröffentlicht werden.
Die Organisierung einer Konzerttournee zum Album ist in Arbeit.
Ich werde Euch via Newsletter, meine Webseite und Facebook über alle aktuellen Neuigkeiten (Vorankündigungen zum Album, „Vernissage“ zur Veröffentlichung in Berlin, hinzukommende Tourdaten, Videos usw.) auf dem Laufenden halten. Versprochen!
Die letzten Stunden des Jahres haben begonnen.
Ich wünsche Euch ein friedliches und gut gelingendes Neues Jahr.
Allerliebste Grüße
Harald