EIN JAHR. 14 WERKSTATTKONZERTE.

Klavierspielen ist in meiner Wunschvorstellung ein Zustand der konzentrierten Leichtigkeit, der Besinnung, der Meditation, des in die Tiefe Gehens und zu-sich- Kommens; es entsteht ein Zustand der inneren Ruhe bei einer gleichzeitigen Überschüttung mit Glückshormonen, wenn Klang, Raum, Geist, kompositorische Idee, Körper und Zeit in den idealsten Momenten eins werden.

Dann hebt sich sogar die Selbstbewusstheit auf und transzendiert in einen Zustand der Selbstvergessenheit: im Augenblick zu sein, weil ich aus meinem Ego heraustrete und sich stattdessen alles mit allem verbindet und ich Teil dieses lebendigen Wunders bin.

Ich habe nie die eindrücklichen Erfahrungen aus der Zeit als elektronischer Live-Performer vergessen, als zwischen dem Publikum und mir aus dem sich ekstatisch rückkoppelnden Wechselverhältnis heraus absolut einmalige Momente geboren wurden.

Anfang letzten Jahres fing an, darüber nachzudenken, ob es für mich möglich ist, die beiden Erfahrungswelten – intimes Klavierspiel und in Resonanz gehen mit dem Publikum – miteinander zu verbinden und fand mit den „Werkstattkonzerten“ einen Weg, diese Idee auszuprobieren und ihr Schritt für Schritt näher zu kommen.

Tino Pohlmann – Winter-Session

Jeder Schritt (der immer auch Übung ist) bringt voran, bringt neue Erfahrungen und damit verbunden eine wachsende Sicherheit, eigene innere Widerstände zu überwinden und es so zu machen, wie man es sich –bei allen Ängsten – wünscht: sich die eigene Erlaubnis holen, auszuprobieren und Fehler machen zu dürfen (also so zu sein, wie man halt einmal ist: nicht besser und nicht schlechter)) ohne das Schreckensgespenst im Kopf, dass damit für mich gleich die Welt untergehen würde.

Das kleine Schiffchen soll seetüchtig werden“, schrieb ich im Januar 2017. Bei dieser Devise bleibe ich, eingedenk der Freude darüber, dass es bei jeder neuen Fahrt ein Stückchen weiter hinausgeht und jede neue Fahrt ein neues Abenteuer ist…

 

Ich freue mich sehr auf den 9. Dezember!