Gespräch mit L. über das Leben

Man muss sich genau entscheiden, auf welcher Seite man steht: dient man den guten oder den dunklen Mächten.

Krank-Sein heißt nicht nur, dass man etwas falsch macht. Den eigenen Weg zu gehen, braucht viel Kraft, man kann nicht nur einfach „mit dem Universum gehen“, wie es die Esoterik-Wohlfühl-Sanft-Industrie so blumig und substanzlos formuliert. Es ist oft Kampf und schlägt sich in Körper und Seele nieder, brennt sich in das gezeichnete Ich ein.

Es ist immer ein schwieriger Grad der Abwägung, Grenzen, also persönliche Schwachstellen als persönliche, natürliche Bedingung zu akzeptieren oder sie –im Sinne einer Verbesserung- ändern zu wollen. Oft steckt ein Perfektionierungs- und Optimierungswahn dahinter, der ungesund für das persönliche Gesamtsystem ist!

Alle Basis für die Blockierung der eigenen, autonomen, selbstbestimmten Entwicklung ist die ANGST.

Womöglich kommen wir vollkommen frei auf die Welt. Alles ist auf Entwicklung, Wachstum und (Lern-)Information angelegt (Neuroplastizität, Disposition, natürlich angelegte Wachstumspotentiale). Den danach einsetzenden Sozialisierungsprozess, also die gesellschaftliche Abrichtung rückzubauen, die Schichten der Ent-Fremdung von seinem eigenen Kern wieder abzutragen, ist ein schmerzvoller und unglaublich intensiver, aufwändiger Lebensprozess. (Von der „Verwicklung“ zur „Entwicklung“)