ÜBER DIE WERKSTATTKONZERTE 11, 12 & 13

Vor einem Jahr um diese Zeit fieberte ich meinem ersten Solokonzert nach 17 Jahren entgegen. 365 Tage später kann ich die Werkstattkonzerte 11, 12 und 13 Revue passieren lassen, die allesamt in der Mühle Himmelpfort stattgefunden haben.

Der Raum dort atmet einen einzigartigen, unbedingt magischen Geist. 
Er klingt gut. 
Seine vielen Fenster lassen viel Licht, Luft, die Bäume und den Himmel herein. 
Und er steht unter der akustischen Schirmherrschaft eines intensiv an der Mühle vorbeirauschenden Bachs.

Der Bach

der Raum

der Flügel

das Licht

die Luft

die Bäume

der Himmel

die Sterne

die Menschen

ein Setting!

 

Werkstattkonzert No.13, Foto: Brit Eismann

Bei No.11 probierte ich, einige neue, noch lange nicht fertige Stücke in das Repertoire einzuarbeiten, bei den Konzerten 12 & 13 experimentierte ich mit einer neuen Dramaturgie: zwei atmosphärisch in sich geschlossene und durchgespielte Zyklen á 40 Minuten, unterteilt durch eine große Pause.

Teil 1 bestehend aus einer Kopplung der eher ruhigen, lyrischen, nach Innen gerichteten Stücke des Repertoires … nach der Pause ein Zyklus aufgebaut aus rhythmisch/motorisch-zupackenden Kompositionen mit klassischem minimal – Hintergrund.

Eine Möglichkeit, komplett in die eine und später in eine andere Welt hinein zu gehen.

 

ROMANTICISMO MINIMALISTA

E

MINIMALISMO ROMANTICO.

 

Gerade bei den beiden letzten Konzerten spürte ich, dass ich mich immer selbstverständlicher auf den jeweiligen Augenblick einlassen kann. Ich bekomme den Mut, die Kondition/Konzentration und wachsende Freude daran, die Stücke nicht mehr in einer festgelegten Form darbieten zu wollen. Ich kann viel mehr auf ihre innere Substanz vertrauen, die intuitive, im Moment passierende Interpretationen erlaubt. So kann die Komposition dann tatsächlich bei jeder Performance zu einem einmaligen Stück werden.

 

Werkstattkonzert No.13

Werkstattkonzert No.13, Foto: Brit Eismann

 

Allerherzlichst bedanke ich mich bei dem hervorragenden Publikum vor dem ich spielen durfte und bei Brit Eismann & Tilman Kunowski, ohne die diese Konzerte nie stattgefunden hätten, weil es ohne sie die Mühle so nicht gäbe: als beseeltes Kraftfeld in dieser wunderbaren Form.

Post Scriptum: am 28.November werde ich nicht öffentlich im Schloss Bernstorf spielen.
Danach, am Samstag, dem 9.Dezember werde ich ein Konzert in Berlin geben – zum fulminanten Abschluss eines unglaublichen Jahres!