Was nicht sein darf, darf nicht sein
Sie sind mir wieder abhanden gekommen:
die leichten unbeschwerten Momente,
in denen ich nicht kontrollieren musste,
was um mich herum und in mir drin passiert.
Wo ich ganz einfach frei war für eine Sequenz von Momenten.
Eine leichte Verschiebung und
Alles kam ins Rutschen.
Ein Kartenhaus oder eine monolithische Masse?
Beides hält nur absolute Festigkeit aus.
Ist das ganze Leben eine einzige gepanzerte Festigkeit?
Ich fühle mich sicher in dem von mir geschriebenen Drehbuch,
nach dem ich handele wie mein eigener Schauspieler in seiner eigenen Inszenierung.
Unwägbarkeiten versuche ich auszuschließen.
Unwägbarkeiten machen mir Angst.
Also empfinde ich sie als Belastung,
als etwas, was die persönlichen Entwürfe durchkreuzt;
mich in der Konsequenz also von meinen eigenen Wünschen und Tun
ablenkt.
Was nicht sein darf, darf nicht sein.
Sturheit ist nicht das richtige Wort.
Un-Spontaneität ist nicht das richtige Wort.
Selbstzufriedenheit ist nicht das richtige Wort.
Egozentrik ist nicht das richtige Wort.
Liebesunfähigkeit ist nicht das richtige Wort.
Mangelnde Kompromissbereitschaft ist nicht das richtige Wort.
Es gibt kein richtiges Wort.
Aber es gibt den Zustand.
( 1. März 07 )