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Pendeln zwischen Hamburg und Berlin. Eine Ruhe finde ich nicht. Ich bin nicht bei mir. Ich versuche so gut es geht, mich beisammen zu halten. Es gelingt nicht. Die seltsamen Dynamiken in der Gruppe beeinflussen mich nachhaltig. Ist es nur ein interner Überredungsversuch, oder ist es in der Tat „gut für meine Erfahrung“, mich wieder einmal mit dem sprichwörtlichen „Leben da draussen“, den “Sachzwängen”, “der Realität” zu verkoppeln. Ich habe dem Projekt zugestimmt. Ja! Ich halte mein Versprechen. Ja! Aber bin ich an mein Versprechen weiterhin gebunden, wenn von dem gemeinsam besprochenen Projekt nur noch der Name übriggeblieben ist, seine Konzeption aber vollkommen über den Haufen geworfen worden ist??? Wer hält da sein Versprechen nicht?
Ist es Charakterstärke, an einer Sache formal festzuhalten, nur damit es den Anschein hat, alles wäre ok? Damit man weiterhin als “loyal”, “zuverlässig” und “professionell” gilt und/oder weiterhin gute Jobs bekommt? Ist es “illoyal”, seiner Haltung zu folgen? Was darf sich der Einzelne in einer Gruppe herausnehmen?
Mein Gefühl signalisiert Skepsis, denn meine reinen Empfindungen sagen: ich fühle mich nicht wohl – ich bin hier vollkommen fehl am Platz – what`s the use and for whom?