TIERRECHTE (1) – Inspiriert von: Richard David Precht: Tiere denken. Vom Recht der Tiere und den Grenzen des Menschen, Goldmann, München 2016

Richard David Precht: TIERE DENKEN

 

In dem man die naive„Einfühlung“ oder den naiven„Glauben“ durch exakte „wissenschaftliche Beobachtung“ ersetzt, verschiebt man erst einmal nur den Blickwinkel. In Bezug auf das Verhältnis zu Tieren heißt das: an die Stelle der erkenntnistheoretischen Naivität, Tiere nach menschlichen Empfindungen zu bewerten, trat die erkenntnistheoretische Naivität, Tiere nach Maßgabe menschlicher Wissenschaftsmethodik zu bewerten.

 

Die Einsichten der Naturwissenschaften unterliegen typisch menschlichen Erfahrungen. Die Erkenntnis entspricht den Bedingungen zu einer bestimmten Zeit in einer bestimmten Wissenssituation. Was die „Wissenschaft“ noch vor 200 Jahren für völlig unbezweifelbar hielt, darüber schütteln wir heute den Kopf…

 

Der Mensch vermag nur das zu erkennen, was der in der Evolution entstandene Apparat ihm an Erkenntnisfähigkeit gestattet.

Die Einsichten der Naturwissenschaften unterliegen typisch westlichen Erfahrungen.

Die Erkenntnis entspricht den Bedingungen zu einer bestimmten Zeit in einer bestimmten Wissenssituation.